Supply-Side Progressivism: Mehr Angebot für ein lebenswertes Starnberg
In den letzten Jahren hat eine neue politische Idee Fahrt aufgenommen: der sogenannte „Supply-Side Progressivism“, auf Deutsch etwa „angebotsorientierter Progressivismus“. Doch was verbirgt sich dahinter – und warum ist dieses Konzept gerade für Starnberg hochrelevant?
Supply-Side Progressivism stellt eine wichtige Erkenntnis in den Mittelpunkt: Viele gesellschaftliche Probleme entstehen, weil wir es nicht schaffen, ausreichend Angebot zu schaffen – sei es beim Wohnraum, der Infrastruktur oder öffentlichen Dienstleistungen. Traditionelle progressive Ansätze setzen oft auf Umverteilung und Subventionen. Angebotsorientierte Progressivisten gehen einen Schritt weiter: Sie wollen Bedingungen schaffen, unter denen dringend benötigte Dinge wie Wohnungen, Verkehrsinfrastruktur oder erneuerbare Energien schneller und einfacher gebaut werden können.
In Starnberg spüren wir die Folgen von Knappheit ganz konkret. Die hohen Immobilienpreise sind ein Dauerthema. Einer der Hauptgründe dafür ist ein eingeschränktes Angebot an Wohnraum. Doch warum gibt es zu wenig Wohnungen? Einer der Faktoren sind oft restriktive Bauvorschriften und langwierige Genehmigungsverfahren. Angebotsorientierter Progressivismus schlägt hier vor, regulatorische Hürden gezielt abzubauen, sodass neue Wohnungen schneller und günstiger entstehen können. Dabei heißt das nicht, alle Standards zu vernachlässigen – sondern gezielt jene Regulierungen zu hinterfragen, die mehr behindern als schützen.
Nehmen wir das Beispiel des umstrittenen Tunnelprojekts in Starnberg: Ursprünglich waren wir Grünen skeptisch, doch letztlich haben wir erkannt, dass langfristige Stadtentwicklung nur gelingen kann, wenn wir Infrastrukturprojekte auch wirklich umsetzen. Der Tunnel ist längst keine städtische Entscheidung mehr, doch die jahrelangen Verzögerungen und Diskussionen haben Bürgerinnen und Bürger ermüdet. Solche Mammutprojekte müssen schneller gehen – nicht zuletzt, weil während des Baus Belastungen für die Menschen entstehen. Warum dauert so etwas immer so lange? Warum können wir nicht in fünf Jahren fertig sein?
Dasselbe gilt für die Seeanbindung. Dieses Projekt könnte unsere Stadt enorm aufwerten und neue Lebensqualität schaffen. Doch auch hier: Verzögerungen, Gutachten, und Planungsprozesse kosten Zeit, Geld und Nerven. Supply-Side Progressivism mahnt, genau an diesen Punkten effizienter und pragmatischer zu werden. Wir müssen Verfahren beschleunigen, ohne auf Qualität zu verzichten, und endlich den Mut aufbringen, die notwendigen Schritte zügig umzusetzen.
Ein Mehr an Angebot bedeutet für Starnberg letztlich: weniger Frust, mehr Zufriedenheit und eine echte Perspektive für eine lebenswerte Stadtentwicklung. Unsere Stadt hat enormes Potenzial – lasst es uns gemeinsam entfalten!